Der allererste Hovawart

Was ein neuer Hovawart-Besitzer wissen sollte:

Beim Surfen durch das weltweite Netz bin ich auf Hovawart Kenzo und seinen Besitzer Leo gestoßen. In seinem Blog hat Leo eine Beschreibung von Hovis für Leute, die noch nie einen Hovawart besessen haben und gerne einen so tollen Hund haben möchten. Diese Idee fand ich klasse, da ein Hovawart einfach etwas Besonderes ist. In Anlehnung daran habe ich meine eigene Version verfasst.
Das Original in Englisch kann hier gelesen werden.

  1. Ein Hovawart – ein Wächter des Hofes
  2. Ein Hovawart – ein Familienhund
  3. Ein Hovawart – eine wahre Persönlichkeit
  4. Ein Hovawart – eine Herausforderung
  5. Ein Hovawart – ein Sozialisierungsprozess

Und noch ein Hinweis: Dies ist keine allgemeingültige Beschreibung vom Hovawart. Es gibt verschiedenste Charaktere. Die einen werden genau auf meine Darstellung passen, andere wiederrum überhaupt gar nicht. Jeder Mensch ist verschieden und so ist auch jeder Hovawart verschieden. Vom Charakter, wie auch von der Entwicklung. Trotzdem bleibt eines: Der Hovawart ist ein Arbeitshund, der gerne mit dem Menschen – ob Einzelperson oder Familie – zusammenarbeitet. Mit Teamarbeit „Mensch-Hund“ bekommt man den Hovawart den man möchte, oder (unwissentlich) den man braucht. Zumindest ist das meine persönliche Meinung 


Ein Hovawart – ein Wächter des Hofes

Der Name sagt es eigentlich schon. Hovis haben einen ausgeprägten Wachinstinkt. Seit Jahrhunderten wurden Hovawarte dafür gezüchtet. Es ist ihre Aufgabe und sitzt tief in ihren Genen. Auch mit viel Training, den gewissen Wach- und Schutzinstinkt wird man einem solchen Hund nicht abgewöhnen können. Sie bewachen ihr Territorium. Auch wenn es vielleicht aussieht, dass sie schlafen – ein Hovi kriegt alles mit. Wer wo ist und wer wann woher gegangen ist. Der Hund weiß alles.

Vom Aussehen ähneln besonders die blonden Hovis Golden Retriever und schwarze Hovis sehen Flat Coated Retrievern ähnlich. Doch Hovis sind keine Retriever. Sie sind Wächter auch wenn man es ihnen vielleicht nicht ansieht. Es ist kein einfacher Hund, sondern einer mit einem starken Willen und Mut. Wenn man sich damit abfindet, wenn man ruhig und bestimmt mit dem Hund umgeht und sich gegenseitig respektiert, ist ein Hovi ein toller Hund. Man darf nur nie vergessen warum es diese Rasse eigentlich gibt. Ungewöhnliche Dinge zu melden und Wachen ist ihr Job. Dafür kann man sich in Begleitung eines Hovawarts immer sicher fühlen.

Es ist einfacher als Team zu arbeiten. Dadurch, dass Hovis alles mitbekommen können sie auch misstrauisch sein. Die Beziehung zwischen Herrchen und Hund ist deshalb wichtig. Man beobachtet den Hund, was ihn unsicher macht und worauf er reagiert. Wenn man einen Schritt vor dem Hund ist, kann man die Kontrolle übernehmen. Wenn der Hund am Zug ist kann man ihm beibringen, dass ein paar Mal Bellen genug ist und er seine Pflicht getan hat. Mit gegenseitigem Vertrauen geht ein Hovi mit seinem Frauchen/Herrchen durchs Feuer.


Ein Hovawart – ein Familienhund

Auch wenn Hovis nicht wie Retriever sind: Sie sind Familienhunde. Sie lieben ihre Familie, sind treue Begleiter und loyale Partner. Es muss aber keine Familie sein. Solange ein Hovi einen Partner hat auf den er sich verlassen kann, ist er glücklich. Einzelperson, Paar, Familie…

Diese Liebe zur Familie/zum Frauchen/zum Herrchen bedeutet aber auch, dass sie ihre „Familie“ beschützen und auf sie aufpassen. Neue Menschen werden erst mal misstrauisch beäugt. Sie müssen sich erst Vertrauen verdienen. Aber wenn dies da ist, werden auch sie heiß und innig geliebt.


Ein Hovawart – eine wahre Persönlichkeit

Ein Hovi ist nicht einfach ein Hund. Ein Hovi scheint zeitweise mehr Persönlichkeit zu haben als manch ein Mensch. Sie sind Babysitter und passen auf die Kinder auf, stupsen sie an, wenn sie hinfallen und trocknen Tränen. Sie sind Aufpasser, wenn es abends dunkel ist und man alleine noch unterwegs ist. Ein kurzes Knurren und die dunkle Gestalt wird die Straßenseite wechseln. Sie sind Clowns, die sich im richtigen Moment zum Affen machen, um Herrchen und Frauchen zu gefallen. Und dann sind sich noch verdammt gute Menschenleser. Sie lassen sich nicht von allen herumkommandieren. Man muss sich nicht nur das Vertrauen eines Hovis verdienen, sondern auch seinen Respekt. Erst dann überlegt er sich, ob es sich lohnt auf Kommandos zu hören. Und das auf jeden Fall nicht beim ersten Mal.


Ein Hovawart – eine Herausforderung

Es wäre schön zu sagen, dass Hovis leicht zu erziehen sind. Eigentlich sind sie es auch, denn sie sind hochintelligent. Und da liegt auch das Problem: Sie sind so intelligent, dass sie erst selbst drüber nachdenken ob es überhaupt Sinn macht dem Kommando zu folgen. Man gewöhnt sich dran. Aber die Zusammenarbeit, im Team Spaß zu haben, dafür sind sie immer zu haben. Mit Geduld und Ruhe.

Und einem Rückschlag nach circa 1,5 Jahren. Denn dann wird nochmal alles vergessen was der Hovi gelernt hat, es werden alle Regeln nochmal getestet. Man muss standhaft bleiben und ruhig. Dann kann man keinen besseren Freund bekommen.


Ein Hovawart – ein Sozialisierungsprozess

Die ersten Wochen nachdem ein Welpe in sein neues Zuhause kommt muss er sich nicht nur an eine neue Umgebung und seine neue Familie gewöhnen. Es ist auch die wichtigste Zeit für einen neuen Hund. Er muss alles kennenlernen, was er im Leben wissen muss. Straßenlärm, Hausarbeit, Kinder, andere Tiere, fremde Umgebungen, ungewöhnliche Gerüche. In diesen Wochen ist auch der Umgang mit anderen Hunden wichtig. Große und auch Kleine.


Aber das hier sind nur Kleinigkeiten, die aufgezählt werden. Das wirkliche Abenteuer kommt erst mit dem Hund!